From the Chess archiv of Chess-Results.com: Article: 4347 from 29.05.2005, Category Austria
Open Semriach: Prof . Klaus Nickl siegte hauchdünn!
Bericht von Margit Almert, Partie: Michael Ehn
Auch das Turnier in Semriach mausert sich! Heuer kamen 74
Spieler, darunter fünf große und kleine Damen, um bei Kaiserwetter den
Turniersieg zu erhaschen. In der heimeligen Atmosphäre im Wintergarten des
Trattnerhofes ging es in der letzten Runde noch heiß her. Eine Schlussrunde,
wie man sie sich nur wünschen kann: Auf Brett 1 schenkten sich Gregor Neff (der
eigentlich nur ein Remis gebraucht hätte, aber unbedingt gewinnen wollte) und
Stefan Steiner (der unbedingt gewinnen musste) nichts. Neff spielte sich einen
Vorteil nach der Eröffnung heraus und in der Zeitnot gleich drei Bauern in
Serie einstellte und verlor.
Fazit: Platz vier, anstelle geteilter Erster und
Platz zwei für Stefan Steiner. Profit schlugen aus diesem Spiel Prof.
Klaus Nickl, der ruhig und besonnen seine Partie heim spielte und mit der
DRITTWERTUNG!!! Turniersieger wurde, und Thomas Kamaryt, der mit der
besseren Buchholzwertung auf den dritten Platz rutschte. Bester Senior auf Rang
5 der bereits 83jährige Franz Kölldorfer. Ebenfalls vier Punkte Alexander Dohr
und der hervorragend spielende Martin Kahlig, der sich vom Startrang 29 auf
Platz 7 vorkatapultierte und damit die Wertung U 2000 Elo gewann.
Für die
Nummer 1 des Turnieres, FM Yirj Vorobyov aus der Ukraine hieß dies nur Platz 8.
Erfreulich war die Beteiligung von Lisa Hapala, die zwar der Frau Mama die
Damenwertung heuer noch nicht streitig machen konnte, aber wer weiß, ob das im
nächsten Jahr…? Die beiden U 14 Knaben zeigten auch schon, dass mit ihnen
nicht Kirschen essen ist: Patrick Bauer verbesserte sich um 41!!! und Sebastian
Gruber um 21 Plätze. Turnierdirektor Fredi Harrer ließ es sich nicht nehmen
die Bemühungen der Damen und Jugendlichen mit Konfekt zu versüßen.
Dem Tiroler Gottfried Perkmann hat das Turnier so gut
gefallen, dass er sich für das 5. Open von 27. April bis 1. Mai 2006 schon
angemeldet und auch schon sein Zimmer gebucht hat.
Semriach im Grazer Bergland ist ein junger Punkt auf der
österreichischen Schachlandkarte. Das 4. Open endete in einem toten Rennen
zwischen Senior Klaus Nickl und Jungtalent Stefan Steiner, dessen Partie
das Vorurteil widerlegt, dass unentschiedene Partien langweilig sind:
Vorobyov
- Steiner
1.Sf3 Sf6 2.c4 c5 3.d4 cxd4 4.Sxd4 b6 Kontert die
englische Eröffnung mit dem elastischen Igelsystem.
5.Sc3 Lb7 6.f3 a6 7.e4
d6 8.Ld3 e6 9.De2 Sbd7 10.0–0 Dc7 Schwarz ist zu Gegenschlägen mit b5
oder d5 bereit.
11.Kh1 Se5 12.Ld2 Tc8 13.b3 Sxd3 14.Dxd3 g6 Noch ein
Fianchetto. Einfacher 14… Le7 nebst 0-0.
15.Tac1 Lg7 16.Tfd1 0–0 17.Sde2 Konzentriert
seine Kräfte auf den schwachen Bd6.
17…Tfd8 18.Lg5 h6 19.Lh4 g5?! Riskant.
19... Kh7 20.Lf2 sicherte den Ausgleich.
20.Lf2 Tb8 21.De3 La8 22.Sd4 Sd7
23.Lg3 Sc5?! Genauer war 23... Se5.
24.Sde2 Nun droht f3-f4. 24…
Le5 Aktive Verteidigung.
25.f4! Probleme.
25… Lf6 Zu
aggressiv war 25... gxf4 26.Lxf4 Dc6 27.Lxh6 Sxe4 28.Sd5!
26.b4 Sd7 27.fxg5
Lxg5 28.Lf4 Se5 Kostet einen Bauern, aber 28… Lxf4 29.Dxf4 ist auf die
Dauer aussichtslos.
29.Lxg5 hxg5 30.Dxg5+ Kh7?! Zäher war 30… Kf8.
31.Sd5?
Der optimistische Ukrainer glaubt mit Tc3-h3 mattzusetzen. Genauer war
31.Sf4 Tg8 32.Dh4+ Kg7 33.Tf1 Tbc8 und 34.Sa4! nebst Tc3.
31... exd5 32.cxd5
Dd7 33.Tc3 Tg8! Nun kann Schwarz auf 34.Th3+ Dxh3 spielen.
34.Dh4+ Kg7
35.Tf1 Kf8? Das Einzige war 35... Sg6 36.Df6+ Kf8 37.Sd4 De7.
36.Sd4 De7 Auch
36... Ke8 ist tödlich: 37.Dh7 Tf8 38.Se6! fxe6 39.Txf8+ Kxf8 40.Tf3+ Sf7
41.Dh8+ Ke7 42.Dxb8.
37.Dh7?? Verpasst die Chance 37.Se6+!! Ke8 38.Dh7 Tf8
39.Tc7 und aus.
37... Tg7 38.Se6+?! Zu spät. Nur mit 38.Dh5 Kg8 39.Th3
nebst Sf5 bleibt Weiß in Vorteil.
38... Dxe6! 39.Dh8+ Tg8 40.Dxg8+ Fügt
sich ins Unvermeidliche. Schlecht wäre 40.dxe6? Txh8 41.Tf4 Te8 42.exf7 Sxf7.
40...
Kxg8 41.dxe6 fxe6?! Automatismus. 41... Lxe4 42.exf7+ Sxf7 war angesagt. Nun
folgt eine witzige Remisschaukel.
42.Tg3+ Kh7 43.Tf4 Sg6 44.Tf7+ Kh6 45.Th3+
Kg5 46.Tg3+ remis.