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From the Chess archiv of Chess-Results.com: Article: 5390 from 23.08.2009, Category Austria and International

Vienna Chess Open belebt Tourismus

Bericht vom Turnierdirektor Johann Pöcksteiner

Das vom Wiener Schachverband im Rathaus organisierte Vienna Chess Open verzeichnete mit über 600 Spielern einen neuen Teilnehmerrekord und zählt damit zu den größten Schachfestivals in Europa.

Sieger wurde überraschend der junge internationale Meister Samy Shoker aus Ägypten vor den Großmeistern David Arutinian und Namig Guliyev. Dicht dahinter folgen die besten Österreicher David Shengelia und Niki Stanec.

Insgesamt 623 Schach-Enthusiasten aus 40 Nationen spielten in drei Gruppen beim Vienna Chess Open im Wiener Rathaus mit. Im Vergleich zum letzten Turnier im Jahr 2006 wurde die Teilnehmerzahl damit mehr als verdoppelt.

Der Schachkongress hat damit wirtschaftliche Bedeutung erlangt und setzte mit besonders vielen Teilnehmern aus Deutschland und den Niederlanden einen positiven Gegentrend im Tourismus.

Überraschender aber souveräner Sieger wurde der in Paris und Alexandria lebende Ägypter Samy Shoker mit 8 Punkten. Er spielte das ganze Turnier sehr locker und gewann 7 Partien in Folge. In den beiden letzten Runden remisierte er in vorteilhafter Stellung gegen David Arutinian und Namig Guliyev, die mit je 7 ½ Punkten die Plätze 2 und 3 belegten.

Gleich 13 Spieler mit 7 Punkten belegen die Plätze 4-16, darunter auch die besten Österreicher David Shengelia, Niki Stanec, Klaus Neumeier, Christoph Karner und Günter Kuba sowie der Europameister des Jahres 2008 und erklärte Favorit, Sergei Tiviakov, der diesmal nicht zu seiner Normalform fand.

Erfreulich war auch die auffallend hohe Teilnehmerzahl bei den Jugendlichen und bei den Damen. Die Frauen kamen sogar auf einen Anteil von 7% und besiegten während des Turniers mehrere namhafte Schachmeister.

Viele Teilnehmer bezeichneten den Großen Festsaal des Wiener Rathauses als schönsten Spielsaal der Welt und wollen zu dem bestens organisierten Vienna Chess Open wieder kommen.

Eine Umfrage unter allen Spielern ergab, dass sich die überwiegende Mehrheit die jährliche Durchführung des Schachfestivals wünscht, jedenfalls aber alle 2 Jahre. Der Aufwärtstrend im Wiener Schachsport ist also absehbar.

Infos und Kontakt:
www.vienna-chess-open.at
Turnierdirektor Johann Pöcksteiner
c/o Wiener Schachverband
Penzinger Straße 72
1140 Wien
Tel: 0664/4122595
Mail: office@vienna-chess-open.at

Vienna Chess Open an Shoker!

Bericht von Robert Baumfrisch (Spielgemeinschaft Bad Vöslau - Kottingbrunn)

Wie sein Name schon vermuten lässt, schockte IM Samy Shoker (2.448) das Teilnehmerfeld beim Vienna Chess Open vom 16. ? 23.8.2009 in Wien. Mit 7 Siegen nach 7 Runden erreichte er zeitweise eine Performance von 3.105 Elo! Da saßen sich in der letzten Runde (9 insgesamt) IM Shoker und GM Guliyev (2.555) in einer echten Entscheidungspartie gegenüber. Shoker, der bislang gegen Guliyev immer verloren hatte, spielte seine Partie nicht auf eine sichere Remise, sondern setzte seinen Gegenspieler gehörig unter Druck, sodass er sich einer Gewinnstellung näherte, worauf Guliyev einem Remise dankend zustimmte.

Samy Shoker, der das Turnier mit einer ELO-Performance von 2708 bestritt, verfehlte nur deshalb eine GM-Norm, da er als einziger im Turnier Sieg für Sieg vorlegte, während die GM zwischendurch einmal patzten und Shoker nicht Gelegenheit boten, gegen sie zu spielen. Als einziger hätte ein Gegner wie GM Tiviakov (2674) in der letzten Runde noch den notwendigen ELO- Durchschnitt ermöglicht.

Insgesamt wurden im Turnier 4 IM-Normen erreicht, darunter auch der weitgehend unbekannte junge Niederländer Lars Ootes (2.295) der erst durch seine Niederlage in der letzten Runde gegen seinen Landsmann Twan Burg (2.422) die GM-Norm nicht erreichte.

Wo blieben unsere Helden von der SGM Bad Vöslau ? Kottingbrunn?

Erfreulicherweise können wir vom guten Abschneiden vom erst 18-jährigen Daniel Lechner (1.807) berichten. Nach 9 Runden konnte er sich unter den Top 100 platzieren (99. Platz von 375) und spielte auf hohem Niveau. Die Elo-Performance stieg auf 2.219. Daniel Lechner legte seine Partien kompromisslos an und konnte gegen starke Gegner 5 Siege, 1 Remis und nur 3 Niederlagen verbuchen. Sein 12-jähriger Bruder Timo Lechner (1.200) erreichte im C ? Turnier mit 4,5 Punkten den 45. Platz von 98 Teilnehmern. Stefan Zojer (2.064) mühte sich mit seinen Gegnern ab und blieb mit 3 Punkten (302. Platz) hinter seinen Erwartungen zur&uu ml;ck.