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Auftakt zur 1. Bundesliga 2017/18
Vom 16. bis 19. November startete die österreichische Schachbundesliga mit einer vierer Runde südlich von Wien in Maria Enzersdorf. Angesichts der Teamaufstellungen wird schnell klar, dass der Kampf um den Meistertitel vermutlich zwischen Jenbach und Maria Saal ausgetragen wird und dass sich der Sieg von Feffernitz in der letzten Saison wahrscheinlich nicht wiederholen wird. Die direkte Begegnung zwischen den Favoriten fand schon in der zweiten Runde statt. Ein ungünstiger Zeitpunkt für die Kärntner von Maria Saal: Ihre beiden Topspieler GM Harikrishna und GM Rapport nahmen gerade beim Grand Prix auf Mallorca teil! Der Wettkampf verlief spannend und wurde am Brett 6 zwischen den beiden Nationalspieler GM David Shengelia und IM Robert Kreisl zugunsten der Tiroler entschieden (unsere heutige Parte). Mit dem starken Kader, den Jenbach zur Verfügung hat, wäre es fast ein Wunder, wenn sie diese Saison nicht als Tabellenerster beenden.
Der quasi Gastgeber aus Wien, SK Ottakring, begann die Meisterschaft sehr ambitioniert und teilt zurzeit den zweiten Platz, wobei aber die starken Gegner erst in den verblebenden 7 Runden kommen.
Shengelia (2557) – Kreisl (2448)
1.d4 d5 2.e3 Sf6 3.Sd2 e6 4.Ld3 c5 5.c3 Le7 6.f4 Stonewall mit Weiß.
6...cxd4?! Strategisch verfrühte Entscheidung. Die normale Reihenfolge wäre 6...Sc6 7.Sgf3 Dc7 und wenn 8.0–0 dann 8...cxd4 was 9.cxd4 provozieren könnte. (Hier folgt auf 9.exd4 schon 9...Dxf4).
7.exd4 Schwarz hofft auf 7.cxd4.
7...Dc7 Das scheint die Idee von IM Kreisl gewesen sein: Wie wird f4 gedeckt?
8.Sgf3! Gar nicht!
8...0–0 Der f4–Bauer ist einfach vergiftet: 8...Dxf4 9.Se5 Dh4+ 10.g3 Dh3 11.Lf1 Df5 12.h4! und die schwarze Dame wird gefangen: 12...Sbd7 13.Ld3 Dh5 14.g4 Sxe5 15.gxh5 Sxd3+ 16.Kf1.
9.0–0 b6 Mit der Idee Lc8–a6. 9...Dxf4? 10.Se5.
10.De2 a5 Wieder mit der gleichen Idee.
11.Se5 La6 12.Lxa6 Sxa6 13.Tf3 Se8? Der Entzug dieser wichtigen Verteidigungsfigur verspricht nichts Gutes! Schwarz sollte sich einerseits um den a6–Springer kümmern und anderseits um den e5–Springer von Weiß. Die Lösung wäre: 13...Sb8 14.Th3 Sc6 und wenn 15.g4 dann 15...g6
14.Th3 f6? Das ist schon eine Einladung! Die mutige und vielleicht die einzig vernünftige Antwort wäre 14...Sf6!
15.Sd3 Einfach und ausreichend.15.Dh5 wäre natürlich verlockend.
15...Dd7 16.Dh5 h6 17.Dg6 Nun ist h6 nicht mehr zu decken.
17...Sd6 Auf 17...Kh8 folgt 18.f5 nebst Sf3 und Lc1–h6.
18.Txh6 Sf5 19.Dh7+ Kf7 20.Dg6+ Die Abwicklung 20.Sf3 Sxh6 21.Sde5+ fxe5 22.Sxe5+ Ke8 23.Sxd7 Kxd7 24.Dxg7 Sf5 25.De5 Sc7 26.Ld2 wäre nicht so klar: Dame und drei Bauern gegen Turm und zwei Springer.
20...Kg8 21.Th3 De8 Das Umgruppieren ist keine Rettung: 21...Ld6 22.Sf3 Se7 23.Dh7+ Kf7 24.Sde5+ fxe5 25.fxe5 Lc7 26.Lh6 Tg8 27.Lxg7 mit entscheidendem Angriff.
22.Dh7+ Kf7 23.g4 Sd6 24.Dh5+ Kg8 25.Dh7+ Kf7 26.Sf3 Ld8 27.f5
Die schwarze Verteidigung bricht zusammen: Der Läufer c1 kommt ins Spiel, wonach der Turm a1 die e-Linie übernimmt.
27...exf5 Auf 27...Tg8 folgt 28.Sf4.
28.Lh6 Ke7 29.Te1+ Se4 30.Dxf5 Sc7 31.Lxg7 Tf7 32.Lh6 Direkter war 32.Th8 Dd7 (oder 32...Txg7 33.Txe4+ dxe4 34.Dxe4+ Kd7 35.Txe8 Sxe8 36.Dxa8) 33.Lf8+ Txf8 34.Th7+ mit Damengewinn.
32...Dd7 32...Kd6 33.Lf4+ Kc6 34.Sfe5+ fxe5 35.Sxe5+ Kb7 36.Sxf7.
33.Sd2 Nichts spricht gegen 33.Dg6.
33...Dxf5 34.gxf5 Kd7 35.Sxe4 dxe4 36.Txe4 Weiß hat drei Bauern mehr.
36...Th7 37.Sf4 Le7 38.Sg6 Ld6 39.Kg2 Sd5 40.c4 Sb4 41.a3 Sc6 42.Lf4 Txh3 43.Kxh3 Lxf4 44.Txf4 Te8 45.d5 Te3+ 46.Kg2 Sd8 47.Tf3 Te2+ 48.Tf2 Te4 49.b3 Sf7 50.a4 Sh6 51.Kf3 Te1 52.Kf4 Tg1 53.h3 Kd6 54.Sh4 Tb1 55.Te2 Tf1+ 56.Kg3 Sxf5+ 57.Sxf5+ Txf5 58.h4 Tf1 59.h5 1–0
GM Ilia Balinov / Heinz Herzog